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Schalung schnell erklärt

Betonschalung, oft einfach mit „Schalung“ abgekürzt, ist eine Gussform für den noch fließfähigen Frischbeton. Der Beton wird in die Schalung gefüllt und erhält nach dem Aushärten dadurch eine vorgegebene Gestalt. In der Regel wird die Schalung nach dem Aushärten entfernt. Die Schalung wirkt als Negativ zur Betonform.


Beton gehört weltweit zu den wichtigsten Baustoffen und wird so gut wie in jedem Gebäude eingesetzt, das stabil und langlebig sein soll. Die wirtschaftliche Bedeutung der Betonschalung kann insofern kaum überschätzt werden.


Wird der Beton an der Stelle in die Schalung gegossen, wo er auch verbleiben soll, spricht man von Ortbeton. Beispiele hierfür sind Gebäudefundamente, Keller, Wände, Brücken, Tunnel oder Talsperren. Eine Ortbeton-Baustelle ist mit Abstand der häufigste Einsatzort für Schalung.


Wird der Beton in eine Schalung gegossen, um ein Bauteil zu formen, welches später auf eine Baustelle gebracht und eingebaut wird, spricht man von Beton-Fertigteilen oder einfach nur „Fertigteilen“. Die Betonfertigteil-Schalung kann wenige Dezimeter, aber auch bis zu 20 Meter Länge erreichen und dabei viele Tonnen wiegen.


Die Schalung besteht prinzipiell aus zwei Bestandteilen: Dem Teil, der dem Beton seine Form gibt und mit dem Beton direkt in Berührung kommt, sowie jenem Teil, der die Form gegen den Betondruck zusammenhält. Eine Betonschalung muss ausreichend stabil sein, denn Frischbeton hat eine Dichte von durchschnittlich 25 kN/m³ und kann beispielsweise bei selbstverdichtendem Beton (SVB)seinen Druck hydrostatisch auf die Schalung ableiten.


Abgesehen von wenigen Prozent Anteil sind die meisten geschalten Betonoberflächen planeben. Den größten Anteil haben Decken (ca. 60-70 %) und Wände (ca. 30 %) sowie Pfeiler (Stützen). Für diese Zwecke gibt es Deckenschalung, Wandschalung und Stützenschalung. Immer häufiger werden auch runde Wände geschalt, beispielsweise für Rundbecken, Kläranlagen und Spaßbäder; hierfür gibt es dann die so genannte Rundschalung. Runde Pfeiler werden mit der Rundstützenschalung erstellt. Für Sonderformen gibt es die so genannte Sonderschalung.


Die historisch ursprüngliche Weise, einen Baukörper zu schalen, ist die Trägerschalung. Große Tafeln, die so genannten Schaltafeln, werden von einer dichten Reihe Holzträger gestützt, welche wiederum durch Gurtungen und Hinterstützungen festgehalten werden. Diese Schalungsweise bedurfte früher eines hohen Personal-, Zeit- und Materialaufwands für den Holzbau, ist inzwischen jedoch längst per System lieferbar.


Seit den 1960-er Jahren allerdings setzt sich als Systemschalung immer mehr die Rahmenschalung durch. Hierdurch werden die Schaltafeln durch Stahlrahmen gefasst, durch die im Schalungssystem definierte Schalungselemente entstehen. Die einzelnen Elemente lassen sich baukastenartig beinahe beliebig miteinander kombinieren, sodass eine große gestalterische Freiheit entsteht, die eine Trägerschalung nicht bietet. Moderne Systemschalungen können auf 1,0 Zentimeter genau an die planerischen Vorgaben oder an die Gegebenheiten einer Baustelle angepasst werden.


Das Aufstellen der Schalung folgt den planerischen Vorgaben des Architekten seitens des Schalplans. Schalungsplanung, also der tatsächliche Einsatz der Schalung gemäß einem Schalungsplan, folgt wiederum konstruktiven, bautechnischen und statischen Regeln, die zu beachten sind. Als schnell und effizient in der Planung hat sich moderne Schalungsplanungs-Software erwiesen, die auch in 3D rechnen und darstellen kann.

 

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