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21.01.2010

Universalschalung für Universität

Neubau des Campus der Medizinischen Fakultät Algier

Raster-Universalschalung für einen Studienort für 10.000 Medizinstudenten

Die im Stadtkreis von Algier verteilten unterschiedlichen Standorte der Fakultät für Medizin der Universität Algier sollten zusammengelegt werden. Wo aber findet man in einer Millionenstadt einen geeigneten Campus, und wie löst man das enorme Problem, dieses Jahrhundertprojekt nicht nach und nach, sondern gleich am Stück zu bauen?

Standort

Ein Universitätscampus erfordert viel Raum sowie bestehende Verkehrs- und Versorgungsanschlüsse. In größter Nähe zur Altstadt, im Bezirk Bouzarea, im Viertel Ben Aknoun, fand sich ein 15 Hektar großes Gebiet, das von zwei Nationalstraßen (RN 36 und 41) beflankt wird, und das bereichsweise brach lag. Das Amt für Öffentliche Versorgung (Direction des équipements publics) bestimmte diesen perfekten Platz als Standort für den Universitätscampus. Dieser kann in seiner nationalen Bedeutung kaum überschätzt werden.

Die Altbesitzer wurden herausgekauft, alte Gebäude abgerissen, die wenig tragfähigen Böden großflächig verbessert. Mit der Durchführung des Projektes wurde die Entreprise COSIDER-Construction (Dar El Beida, Algier) beauftragt. COSIDER ist eine marktführende Baugesellschaft in Algerien und hat 40 Niederlassungen sowie 10 Produktionsstandorte.

Das Projekt

Modelldarstellung des zukünftigen Universitätskomplexes

Auf dem Campus sollen 6.000 Medizin-, 2.000 Zahnmedizin- und 2.000 Pharmazie-Studenten ausgebildet werden. Neben den Lehrgebäuden braucht es auch eine Verwaltung, eine Bibliothek sowie eine Mensa. Zusätzlich sollen 400 unterirdische Parkplätze entstehen.
Die Baustelle hat eine Fläche von etwa 61.000 Quadratmetern und ist in fünf Bauabschnitte eingeteilt:
1. Die Medizin-Trakte 1 bis 3, die Rotonde mit dem Auditorium Maximum an der spitzen
    Ecke des Geländes, sowie die für 10.000 Stundenten ausgelegte Mensa – summarisch
    der weitaus größte Abschnitt, der wiederum in drei Unterabschnitte geteilt ist.
2. Verwaltung, Tiefgarage, großer Platz.
3. Zahnmedizin.
4. Die Pharmazie-Trakte 1 und 2.
5. Bibliothek.
Jeder Bauabschnitt wird von einem eigenen Bauleiter koordiniert.
Die Bauzeit wurde auf 30 Monate festgelegt, dabei etwa 1,6 Millionen Arbeitsstunden für den Rohbau verplant.
Der Aushub begann am 18. Juni 2008, die Rohbauarbeiten am 27. Juli 2008. Am 20. Oktober 2010 werden die Rohbauarbeiten beendet sein. Am 16. Juli 2011 soll das Gebäude eingeweiht und benutzt werden. Die Baukosten betragen über 5 Milliarden Algerische Dinar (etwa 50 Millionen Euro).

Schalungsplanung

Insgesamt gilt es, über 350.000 Quadratmeter Schalungsoberfläche zu bearbeiten. 57.500 m³ Beton und 7.820 Tonnen Bewehrungsstahl werden am Ende verarbeitet sein.
Die Direktion der ausführenden Firma entschied sich für die Raster-Universalschalung von PASCHAL. Diese sollte bei den Unterzügen eingesetzt werden; es wurden 1.500 m² an Material verwendet. Als Deckenschalung sollte PASCHAL Deck zum Einsatz kommen; hierbei wurden 3.500 m² Material verwendet.
Das Projekt betreut beratend die PASCHAL-Repräsentanz in Algier. Leiter ist Monsieur Toufik Hamadache.

Raster/GE Universalschalung

Die Raster/GE Universalschalung verdient ihren Namen völlig zu Recht, denn in über 40 Ländern beweist diese Schalung auf unterschiedlichsten Baustellen ihre Vielseitigkeit und Flexibilität, ob bei Fundamenten, Wänden, Schächten, Polygon-Zügen, Stützen oder Unterzügen.
Die Arbeiten an der Raster erweisen sich als schneller und einfacher als jene an anderen Produkten. Der stabile Flachstahlrahmen ist einfach zu reinigen und zu handhaben. Auf der Baustelle wurden die Vorzüge der Raster, die eigentlich nur für die Unterzüge eingeplant war, schnell erkannt, sodass sie sehr bald als Wandschalung eingesetzt wurde und selbst bei der Rotunde als Polygon-Schalung ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte. Dies lag auch an der guten Einarbeitung der algerischen Fachkräfte durch die PASCHAL-Fachberater und Monteure. Die mehrfachen Höhensprünge in den Decken und den dazwischen liegenden Unterzügen und Betonsäulen machten die Schalungsarbeiten etwas anspruchsvoller. Das Betonbild überzeugte mit internationalem Niveau.
Der Leiter der Schalungseinsätze rechnet mit insgesamt mit 973.000 Arbeitsstunden an der Schalung und 413.000 an den Bewehrungen; hinzu kommen 100.000 Stunden Betonarbeiten.

PASCHAL Deck

... ist ein einfaches, robustes Deckenschalungssystem aus möglichst wenig unterschiedlichen Teilen. Es beruht auf Schalptafeln, die von Quer- und Längsjochen aus überlappenden H20-Trägern sowie herkömmlichen Baustützen gehalten werden.
Die Einarbeitungszeit in dieses System ist minimal, die Ergebnisse entsprachen den hohen Erwartungen.

Deckenschalung PASCHAL Deck im Einsatz auf der Baustelle der Medizinischen Fakultät Algier

Bauausführung

Für die Grundbauarbeiten wurden zwei Bulldozer, zwei Brecher, zwei Löffelbagger, zwei Radlader und zehn Muldenkipper eingesetzt.
Der Beton wird vor Ort in einer eigenen Anlage erstellt. Der Zement wird von sechs Transportern herangeschafft. Auf der Baustelle werden per Lkw ständig sechs Betonmischer und eine Betonpumpe eingesetzt.
Acht festinstallierte Kräne sowie zwei Mobilkräne sorgen dafür, dass das Baumaterial zeitgerecht überall dort hinkommt, wo es hin soll.

Blick auf die Betonierarbeiten auf der Baustelle der Medizinischen Fakultät Algier

Aussichten

Zur Zeit ist diese Baustelle die wichtigste in Algerien, was Bildungsstätten anbelangt. Die fertige Fakultät wird auch auf andere Länder ausstrahlen. Mit dem eindeutigen und kompromisslosen Votum für Zukunft, Bildung und Kompetenz kann Algier sogar Vorbild für viele Bildungseinrichtungen in Europa sein.

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Baustellenberichte