Sonderschalung nach Moskau

Symmetrische Sechseck-Stützenschalung für den Brückenbau

Täglich droht in der größten Stadt des größten Landes der Welt der Verkehrsinfarkt. Die bestehende Verkehrsinfrastruktur kann die in der letzten Dekade rasant gestiegene Anzahl von Kraftfahrzeugen nicht mehr bewältigen. Die Stadtverwaltung von Moskau hat beschlossen, die Verbindungen zu den mit der Kernstadt mittlerweile verzahnten Satellitenstädten auszubauen. Im Großraum („Oblast“) Moskau leben über sieben Millionen Einwohner.

Ljuberzy (Moskau)

Die 2 km südöstlich vom Moskauer Kreisverkehr gelegene Stadt Ljuberzy wird bisher über eine Stadtautobahn erreicht. Parallel dazu verlaufen Kreis- und Regionalstraßen. Die zweitgrößte Verbindungsstraße, eine Verlängerung des Komsomolsky Prospekts, wird nun ausgebaut. Der Verkehr soll hier über eine 1,737 km lange neu zu errichtende Brücke geleitet werden, wobei beide Richtungsspuren baulich voneinander getrennt sind. Bauausführendes Unternehmen ist die LLC TransKapStroy (Moskau).
Die Besonderheit der Architektur sind hier die zusätzlichen Anschlüsse für die Treppen: zwei pro Spur, welche in drei Etappen von der Brücke zum Erdboden reichen. Die Form der Treppenstützen ist jedoch so anspruchsvoll, dass an Standardlösungen nicht zu denken war.

Stützen-Sonderschalung

Auch Treppenstützen werden vor Ort hergestellt, indem man Beton in eine vorgegebene Schalung füllt. Doch auch, wenn diese eine symmetrische Sechseckform haben (im Querschnitt ähnelt die Form der Silhouette einer Muschel) und die insgesamt 36 Stützen zwischen 2,00 und 6,50 Meter hoch sein müssen und alles kostenbewusst und effizient vonstattengehen soll, ist der gute Rat nicht teuer.
Die PASCHAL-Repräsentanz Moskau gab den Auftrag zur Erstellung einer mehrfach zu benützenden Sonderschalung, die mindestens 80 kN/m² an Frischbetondruck aufnehmen kann, an das Stammwerk in Steinach (Deutschland) weiter. Hier, wo man mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Metallverarbeitung hat, wurden insgesamt 4 vollkommen identische Sets von jeweils 2 einander aufstockbare Betonschalungen erstellt, 805 mm breit und 1020 mm tief, und mit einer Höhe von 2,00 und 3,00 m.

Jede Schalung besteht aus zwei Halbschalen mit den geforderten scharfkantigen Stößen, die absolut dicht aneinander mit Spannschrauben befestigt werden. Bestandteil des Konzeptes ist absolute Einfachheit und Effizienz auf der Baustelle: Hinstellen, betonieren, fertig. Spannstellen oder aufwändige Hinterstützungen oder anderweitige Vor- oder Nachbereitungen für die Schalung waren nicht notwendig. Im Vergleich zu zimmermannstechnischen Methoden bedeutet dies eine rasante Steigerung an Geschwindigkeit in Verbindung mit millimetergenauen Betonierergebnissen.

Der von PASCHAL entwickelte technische Vorschlag überzeugte den Auftraggeber, ebenso wie die kurze Produktionszeit von vier Wochen für alle Einheiten sowie die konstruktive Qualität und Verlässlichkeit made in Germany.
Zum Lieferumfang gehören Abstützmaterial sowie eine passende (= speziell konstruierte) Arbeitsplattform, die auch strengste Sicherheitskriterien erfüllt.

Auf der Baustelle erwies sich das Konzept als erfolgreich. Auch die letzte ausgeschalte Betonstütze hatte wie mit dem Messer geschnittene Kanten und eine perfekte Betonoberfläche.

Aussicht

Ende 2011 stehen die erfolgreichen Bauarbeiten vor dem Abschluss. Anfang 2012 soll die Brücke dem Verkehr übergeben werden.